FAQ dynamischer Tarif Veedel Energie Ökostrom flex

Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen rund um den dynamischen Tarif Veedel Energie Ökostrom flex.

Welchen Vorteil habe ich von einem dynamischen Tarif?

In einem Strommarkt mit zunehmend erneuerbarer Energie und immer intelligenterer Messtechnik könnten kurzfristige Preisänderungen an der Strombörse direkt an Verbraucher weitergegeben werden: Die Sonne scheint und es weht Wind? Es ist ein Feiertag, es wird also generell wenig Strom gebraucht? Strom ist an der Strombörse zu diesen Zeiten sehr günstig. Nach einer Hochpreisphase, wie z.B. Anfang des Jahres 2022, sinken die Strompreise wieder merklich. Im dynamischen Tarif geben wir den Kostenbestandteil ‚Börsenpreis für Strom‘ 1:1 an Sie weiter.

Beispiel gefällig? Wenn Sie am 03. März 2022 um 18:00 Uhr eine Waschmaschinenladung mit einem Stromverbrauch von einem kWh gestartet haben, hat der Strom für diesen Waschgang 41 Cent an der Börse gekostet – auf Ihrer Rechnung dann zzgl. Verbrauchspreis (staatliche Umlagen, Abgaben, Steuern, sonstige Kosten Beschaffung und Vertrieb) und Ihrem Grundpreis.
Ein Jahr später, am 03. März 2023 um 18 Uhr, wäre der Anteil Börsenpreis für Strom für dieselbe Ladung nur mit 16,5 Cent zu Buche geschlagen – zzgl. Verbrauchs- und Grundpreis.
Und hätten Sie am 02. Juli 2023 um 14 Uhr Ihre Maschine gestartet, hätte dieselbe Waschmaschinenladung Ihre Stromkosten sogar um 50 Cent gesenkt, denn da wurde an der Börse sogar Geld bezahlt, wenn der Strom abgenommen wurde (der Anteil Verbrauchspreis wird aber dennoch fällig).

 

Was muss ich mir unter „Strom zum Börsenpreis“ vorstellen?

Der Großteil der Energielieferanten kauft Ihren Strom an den Strombörsen ein. Dort gibt es unterschiedliche Handelsplätze, an denen Strommengen angeboten, bzw. nachgefragt werden. Auch im Mieterstrom-Modell müssen wir gelegentlich Strom an den Strombörsen zukaufen, wenn z.B. die Sonne nicht scheint und die Solaranlage auf dem Dach nicht den ganzen Strombedarf des Hauses decken kann. Dieser sogenannte Reststrombedarf wird im dynamischen Tarif als Kostenbestandteil ‚Börsenpreis für Strom‘ nach dem zum Verbrauchzeitpunkt geltenden Preis an der Strombörse EPEX Spot Day-Ahead abgerechnet. Sozusagen zum Einkaufspreis, wobei Sie im dynamischen Tarif natürlich ebenso Steuern, Umlagen, Abgaben, Entgelte und sonstige Kosten haben, wie in Fixpreis-Tarifen. Aber der Anteil, der den Einkaufspreis ausmacht, wird 1:1 an Sie weitergegeben.

 

Wie funktioniert ein dynamischer Tarif?

Herkömmliche Stromtarife bieten einen festen Preis für die gesamte Vertragslaufzeit, der sowohl verbrauchsunabhängige Kosten (Grundpreis) als auch die verbrauchsabhängigen Kosten (Verbrauchs- oder auch Arbeitspreis genannt) umfasst. Der Kostenbestandteil ‚Börsenpreis für Strom‘, also der Einkaufspreis für Strom, ist im Festpreistarif fester Bestandteil des Verbrauchspreises. Damit haben Sie Sicherheit für Ihre Stromkosten, denn Ihr Strompreis bleibt für die Dauer der Vertragslaufzeit, bzw. der Preisgarantie gleich – egal, wie sich der Strompreis an der Börse entwickelt.

Hier setzt der dynamische Tarif an: Bei diesem Tarif wird der ‚Börsenpreis für Strom‘ gemäß Ihrem Stromverbrauch an Sie verrechnet. Den Stromverbrauch berechnen wir auf Basis der Prognose Ihres Netzbetreibers. Zu diesen Kosten werden verbrauchsabhängige Kosten wie staatlich veranlasste Steuern, Umlagen, Abgaben und sonstige verbrauchsabhängige Kosten (s. Preisbestandteile des dynamischen Tarifs) zu einem Verbrauchspreis addiert.

 

Hat der dynamische Tarif auch Risiken? Was passiert z.B. wenn die Strompreise wieder steigen?

Im dynamischen Tarif kann der Preisbestandteil ‚Börsenpreis für Strom‘ einzelne Stunden oder auch längere Zeiträume über den Preisen klassischer Festpreisangebote liegen. Dann ist Geduld gefragt und genaues Beobachten: Im Durchschnitt und vor allem zu Zeiten von sehr volatilen (stark schwankenden) Strompreisen wie z.B. im Herbst/Winter 2022, lohnt sich ein dynamischer Tarif nahezu immer. Hier konnten Kunden im dynamischen Tarif unmittelbar von einzelnen, günstigen Stunden und generell sinkenden Preisen profitieren, ohne in hohen Preisen mit langen Laufzeiten „gefangen“ zu sein. Aktuell gehen Experten davon aus, dass sich Haushalte mit einem dynamischen Tarif im Mittel mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich besserstellen.

Falls Sie sich mit dem dynamischen Tarif auf Dauer nicht wohlfühlen, haben wir ihn mit einer sehr kurzen Kündigungsfrist ausgestattet. So haben Sie zu jeder Zeit alle Handlungsoptionen und können unkompliziert kündigen oder in eines unserer Festpreisprodukte wechseln.

 

Muss ich für diesen Tarif Veedel Energie – Ökostrom flex ein intelligentes Messsystem, z.B. ein Smart Meter haben?

Nein, bei uns ist ein intelligentes Messsystem keine Voraussetzung. Wir sind der Überzeugung, dass alle Stromkunden die Möglichkeit haben sollen, von fairen, an den tatsächlichen Börsenpreis gekoppelten Strompreisen zu profitieren – unabhängig vom verbauten Zähler.

Was ist der EPEX SPOT Day-Ahead Preis?

EPEX Spot ist ein europäischer Handelsplatz für Strom. Dort geben in der so genannten Day-Ahead-Auktion alle Marktteilnehmer Ihre Angebote und die Nachfrage für jede einzelne Viertelstunde des Folgetages ab. Um 12 Uhr wird die Auktion geschlossen und Nachfrage und Angebot übereinandergelegt. Aus dem Zusammenspiel ergibt sich dann für jede einzelne Viertelstunde des Folgetages ein fester Preis für die Kilowattstunde Strom, die für den Einkauf des Stroms an der Börse bezahlt werden muss.

 

Wo kann ich mir den Börsenpreis ansehen?

In der Grafik am Ende dieser Seite finden Sie jeweils am frühen Nachmittag die Preise für den Folgetag.

 

Wie kommt es zu negativen Strompreisen?

Es gibt immer mal wieder Zeiten, in denen sehr viel Sonne scheint, vielleicht auch noch ein frischer Wind weht, und wenig Strom gebraucht wird. So zum Beispiel an Sonn- und Feiertagen. In solchen Zeiten fallen die Börsenstrompreise u.U. unter die 0 Euro Marke. Dann spricht man von negativen Strompreisen. Vereinfacht gesagt, ist der Strommarkt zu diesen Zeiten bereit, Geld zu bezahlen, damit der Strom gekauft und verbraucht wird, der das Netz überlastet. Wer zu diesem Zeitpunkt Strom verbraucht, wird belohnt: In diesen Zeiten läuft Ihre Stromkostenuhr sozusagen „rückwärts“. Sie zahlen zwar immer noch anteilig den Grundpreis und die Kostenbestandteile des Verbrauchspreises, aber der Anteil „Börsenpreis für Strom“ wird Ihnen dann gutgeschrieben.

 

Wie kann ich sehen, wie sich Strompreise in der Zukunft entwickeln werden?

Sie möchten wissen, wie sich der Strompreis über den Folgetag hinaus entwickelt? Sicher voraussagen kann man das leider nicht. Hier ein paar Faustformeln, die man bei der Planung seines eigenen Verbrauchs im Kopf haben kann:

  • Viel Sonne und/oder viel Wind machen den Strompreis günstig.
  • An sonnigen/windigen Wochenenden und Feiertagen sind die Strompreise generell eher günstig.
  • Die Nachfrage nach Strom ist in der Nacht geringer als im Tagesverlauf – der Strom ist dann günstig.
  • Strom ist am Abend meist teurer, da sich dann die meisten Menschen zuhause befinden.

Welche Preisbestandteile hat der dynamische Tarif?

Ihr dynamischer Tarif setzt sich aus drei Preisbestandteilen zusammen:

  1. Grundpreis: Beinhaltet die von Ihrem Stromverbrauch unabhängigen Entgelte der Netz- und Messstellenbetreiber sowie eine Servicegebühr für die Bereitstellung und Abrechnung Ihres Tarifs.
  2. Börsenpreis für Strom: Der für die einzelne Kilowattstunde an der EPEX Spot SE in der Day-Ahead Auktion gezahlte Einkaufspreis für Strom. Der Preis ist im 1. Liefermonat fixiert.
  3. Verbrauchspreis: Beinhaltet alle verbrauchsabhängigen Netz- und Messentgelte inkl. der Konzessionsabgabe, alle staatlich veranlassten Umlagen, Abgaben und Steuern sowie unsere sonstigen Kosten für Energiebeschaffung & Vertrieb und Kosten für lokal erzeugten Strom.

 

Was ist der EPEX SPOT Day-Ahead Preis?

Die EPEX Spot SE ist die europäische Strombörse, an der in unterschiedlichen Auktionen Strom gehandelt und so der Börsenpreis für Strom festgelegt wird. Für unseren dynamischen Tarif ist die sogenannte Day-Ahead Auktion relevant. Basierend auf dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, wird hier jeweils bis 12 Uhr der Preis für jede einzelne Vietelstunde des Folgetages festgelegt und veröffentlicht. Damit ist jeweils am Vortag der Börsenpreis für Strom von 0 bis 0 Uhr festgeschrieben und Sie können sehen, in welchen Zeiten Sie mehr oder weniger für Ihren Stromverbrauch zahlen müssten.

Hier finden Sie die Webseite der Strombörse EPEX Spot

 

Warum weicht der Preis für die Kilowattstunde (Verbrauchspreis) im ersten Monat ab?

Im ersten Monat ist der Preisbestandteil ‚Börsenpreis für Strom‘ als fixierter Preis fester Bestandteil des Verbrauchspreises und unterliegt noch nicht den Preisentwicklungen an der Börse. Auch falls Ihr Lieferbeginn erst einige Monate nach Ihrem Auftragseingang liegt (z.B. weil Sie noch in einem Vertrag gebunden waren), können Sie sich darauf verlassen, dass Sie im ersten Monat für ihren gesamten Verbrauch genau den Kilowattstundenpreis zahlen, den wir bei Vertragsschluss vereinbart haben. Erst im zweiten Monat ist der Anteil ‚Börsenpreis für Strom‘ variabel und wird nach tatsächlichem Börsenpreis an der EPEX Spot abgerechnet.

 

Wie errechnet sich mein Preis für die Kilowattstunde ab dem 2. Belieferungsmonat?

Ab dem zweiten Liefermonat ist der Börsenpreis an die realisierten Stundenpreise der EPEX Spot Day-Ahead-Auktion gekoppelt. Hierzu verteilen wir die gemessene Strommenge gemäß des für Sie vom Netzbetreiber gemeldeten Standardlastprofils über den Abrechnungszeitraum und ermitteln so den jeweiligen ‘Börsenpreis für Strom‘.

 

Was ist mit „Sonstigen Kosten für Energiebeschaffung & Vertrieb“ gemeint?

Neben Einkauf, Messung und Transport über die Netze sind viele weitere Handgriffe notwendig, um Sie zuverlässig mit grünem Strom zu versorgen: Der Einkauf und die Entwertung von Ökostrom-Herkunftsnachweisen, Transaktionskosten, Vertriebskosten, der Kundenservice, die Abrechnung, die Kommunikation mit Netzbetreibern und Marktpartnern sowie die Bereitstellung und Pflege von Kundenportalen, um nur einige zu nennen. Diese Kosten werden anteilig in die Kostenkomponenten „Sonstige Kosten für Energiebeschaffung & Vertrieb“ und/oder in den Grundpreis als Kostenkomponente „Servicegebühr“ eingerechnet.

 

Was ist mit „Kosten für lokal erzeugten Strom“ gemeint?

Einige unserer Mietobjekte verfügen über eine eigene Erzeugungsanlage, wie z.B. ein effizientes BHKW im Keller oder die Solaranlage auf dem Dach. Wenn Sie in einem dieser Mietobjekte wohnen, beziehen Sie automatisch diesen günstigen, lokal erzeugten und nachhaltigen Strom. Die Kosten für die lokale Stromerzeugung sind vergleichsweise günstig, es fallen aber Kosten für Wartung & Betrieb und ggf. Brennstoff der Erzeugungsanlage an. Diese Kosten fassen wir in dem Preisbestandteil ‚Kosten für lokal erzeugten Strom‘ zusammen.

 

Welchen Vorteil hat ein Stromtarif, der sich am aktuellen Börsenpreis für Strom orientiert?

Anders als bei den klassischen Festpreistarifen, haben Sie mit einem dynamischen Tarif die Möglichkeit, unmittelbar von kurzfristigen Preisentwicklungen an der Strombörse zu profitieren. Die 1:1 Weitergabe des Börsenpreises reduziert sowohl für Sie als auch für uns als Lieferant Risiken. Wir rechnen jede verbrauchte Kilowattstunde zu dem Preis ab, den sie zum Zeitpunkt des Verbrauchs im Einkauf gekostet hat.

 

Gibt es Ober- oder Untergrenzen für den Börsenpreis für Strom?

Nein. Wir begrenzen den Börsenpreis für Strom weder nach oben, noch nach unten. Teurere Zeiten werden damit preislich genau so 1:1 weitergeben wie negative Strompreise.

 

 

Welche Vertragsbedingungen gelten für den dynamischen Tarif (Laufzeit, Kündigungsfrist)?

Der dynamische Tarif bietet Ihnen maximale Flexibilität. Es gibt keine Mindestlaufzeit. Zudem haben Sie die Möglichkeit, monatlich zu kündigen.

 

Wann erhalte ich meine erste Abrechnung?

Die Abrechnung erfolgt immer zum 31.12. eines Jahres.  Wenn Sie das Vertragsverhältnis vorher beenden, dann erhalten Sie eine Schlussrechnung nach Lieferende.

 

Wie genau erfolgt die Abrechnung?

In der Rechnung wird der vom Netzbetreiber an uns gemeldete Verbrauch über alle Viertelstunden des vergangenen Jahres abgerechnet. Vereinfacht gesagt, führen wir 35.040-mal folgende Rechenoperation durch: Verbrauchte Strommenge mal Preis in der entsprechenden Viertelstunde. Daraus bilden wir einen mengengewichteten Börsenpreis für Strom, den Sie auf Ihrer Abrechnung finden. Grundlage dafür ist ein so genanntes Standardlastprofil von Ihrem Netzbetreiber, der den durchschnittlichen Verbrauch aller vergleichbaren Stromkunden beschreibt. Der Abgleich mit Ihrem tatsächlichen Zählerstand erfolgt dann mit der Jahres- oder Schlussrechnung spätestens zum 31.12. eines Jahres.

 

Warum erhalte ich nach wie vor eine Jahresrechnung und zahle monatliche Abschläge?

Über das Jahr verteilt verbrauchen Sie unterschiedlich viel Strom. Im Sommer eher wenig, im Winter eher viel. Bisher haben Stromversorger diese Hochs und Tiefs für Ihre Kunden mit Hilfe der Abschlagszahlung ausgeglichen. Bei einer monatlichen Abrechnung würden entsprechend in den Wintermonaten teilweise sehr hohe Rechnungsbeträge anfallen, Daher haben wir entschieden, Ihnen auch im dynamischen Tarif einen festen monatlichen Abschlag anzubieten. Wir kombinieren damit die Vorteile eines dynamischen Tarifs mit den Vorteilen eines Festpreistarifs: Verlässliche monatliche Abschläge und die Abrechnung nach dem tatsächlichen Börsenpreis für Strom.

 

Muss ich regelmäßig meine Zählerstände melden?

Nein. Wir bekommen die relevanten Zählerstände vom Netzbetreiber, bzw. das für Sie passende Standardlastprofil. Die Abrechnung erfolgt auf der Basis dieser Werte am Ende der Abrechnungsperiode.

Die Börsenstrompreise an der EPEX Spot

Hier finden Sie täglich ab ca. 13:30 Uhr die Stundenpreise (netto) des Folgetages.

Sie können die Stundenpreise der EPEX Spot Day-Ahead Auktion auch für weiter zurückliegende Zeiträume direkt auf der Webseite der deutschen Übertragungsnetzbetreiber einsehen: Netztransparenz.de